Erkrankungen der Venen

Die Erkrankungen der Venen betreffen vor allem die Beine.

Im Wesentlichen sind zwei wichtige Krankheitsgruppen zu unterscheiden:

Die Thrombose der tiefen Venen geht häufig mit Schwellung und Schmerzen einher und ist in der Akutphase als Notfall zu versorgen, da sie unbehandelt zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führen kann.

In der Spätphase, dem sogenannten postthrombotischen Syndrom, führt sie zur chronischen Blutstauung im Bein (chronisch venöse Insuffizienz) bis hin zu schweren Hautschädigungen mit Geschwüren (Ulcus cruris).

Aber auch die Krampfadererkrankung, die sog. Varikosis, die eine sehr häufige Volkskrankheit darstellt, kann zur chronisch venösen Insuffizienz mit Beschwerden im Bein, Schwellung und Hautveränderungen (Stauungsdermatitis) bis zum Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris) führen.

Als Komplikation des Krampfaderleidens können akute Venenentzündungen mit Rötung und strangförmiger Verhärtung (Varikophlebitis, Varikothrombose) auftreten, die zur Vermeidung einer tiefen Beinvenenthrombose und sogar Lungenembolie ebenfalls sofort behandelt werden müssen.

Neben der häufigen familiären Veranlagung oder einer Schwangerschaft spielen auch beeinflussbare Faktoren wie Bewegungsmangel und Übergewicht eine Rolle in der Entstehung dieser Krankheiten.

In der Diagnostik der Venenerkrankungen können zum Einen der passive Blutabstrom in den Venen (Venen-Verschlussplethysmographie), zum Anderen der aktive Bluttransport durch Betätigung der Venenmuskelpumpe bei Bewegung des Fußes (Digitale Photoplethysmographie oder Lichtreflexions-Rheographie) gemessen werden.
Die Ultraschalluntersuchung mit Darstellung des venösen Blutflusses in Farbe (farbkodierte Duplexsonographie) ermöglicht die Diagnose einer tiefen Venenthrombose genauso wie die Beurteilung der Funktion der Venenklappen.

Zur Behandlung der tiefen (Bein-)Venenthrombose gehört die konsequente lückenlose Blutverdünnung in der Regel mit Tabletten oder mit subkutanen Injektionen von Heparin sowie eine Kompressionsbehandlung, die zunächst die Beschwerden lindert und in der Folge das Entstehen eines postthrombotischen Syndroms verhindert.

Bei der Behandlung des Krampfaderleidens werden entweder primär oder ergänzend die Kompressionsbehandlung zu Verödungstherapie (Sklerosierung), endovenösen (Laser, Radiowellen) oder operativen Verfahren (z.B. Stripping, Phlebektomie) eingesetzt.